Blindenhund

Blindenhunde oder auch Blindenführhunde

Blindenhunde sind wahre Helden auf vier Pfoten! Sie sind unverzichtbare Begleiter für blinde und stark sehbehinderte Menschen auf der ganzen Welt. Sie helfen ihren Besitzern, ein möglichst selbständiges und unabhängiges Leben zu führen. Dabei durchlaufen Sie ein erstaunliches Training, um qualifizierte Blindenhunde zu werden – und das ist wirklich beeindruckend!

In diesem Beitrag will dich dir mehr über das Training und die herausragenden Fähigkeiten von Blindenhunde erzählen. Ob du Hundebesitzer, Hundefreund oder einfach nur neugierig bist – lasse dich inspirieren und staune über die unglaubliche Leistungsfähigkeit der Blindenhunde.

Blindenhunde Rassen - welche Hunde können Blindenhunde werden?

Blindenführhunde müssen von Natur aus zuverlässig und freundlich sein, um in der hektischen Stadtumgebung den Überblick zu behalten. Es gibt bestimmte Kriterien, die erfüllt sein müssen, bevor ein Hund in die Ausbildung aufgenommen werden kann. Zum einen muss der Hund das Potenzial haben, eine enge Bindung zum Menschen aufzubauen. Außerdem muss das Temperament stimmen und er muss trainierbar sein. Daher werden im Welpenalter Wesenstests durchgeführt und die Gesundheit gecheckt, um sicherzustellen, dass der Hund langfristig als Blindenführhund arbeiten kann. Die Labrador-Retriever-Rasse sind echte Naturtalente als Blindenhunde und es gibt Züchter, die sich auf die Zucht dieser Hunde spezialisiert haben. Aber auch andere Hunderassen eignen sich für die Ausbildung, solange sie eine Schulterhöhe von 50 bis 65 cm haben. Das sind der

Diese Blindenhundrassen haben alle die notwendigen Eigenschaften, um in der Blindenhund Ausbildung erfolgreich zu sein und als verlässliche Blindenhunde zu arbeiten.

Blindenhunde Ausbildung

Wenn ein kleiner Welpi die ersten Hürden des Wesenstest gemeistert hat, wird er normalerweise von einer Patenfamilie aufgenommen. Dort bekommt er nicht nur eine umfassende Sozialisierung, sondern auch sein erstes Training. Hier lernt der kleine Fellball, wie er Bahnfahrten meistert, anderen Hunde und Kinder begegnet und dabei ruhig bleibt. Sollte er Anzeichen von Jagdtrieb oder Ängstlichkeit zeigen, wird das Training abgebrochen. Schließlich will man später nicht von einem „wilden“ Hund durch die Straßen gezogen werden. Nach einem Jahr intensiven Trainings geht es für den Hund zu einem professionellen Hundetrainer. Dieser nimmt ihn für weitere sechs Monate unter seine Fittiche und bereitet ihn auf die Begleithundeprüfung vor. Danach beginnt das Training mit dem zukünftigen Besitzer. Es ist wichtig, dass Mensch und Tier gut zusammenpassen, weshalb die zukünftigen Hundehalter oft einem speziellen Auswahlverfahren unterliegen. Das Mensch-Hund-Duo lernt sich kennen und übt dann gemeinsam für einige Wochen. Mit etwa 18 Monaten kann der ausgebildete Hund schließlich bei seinem neuen Besitzer einziehen. Aber das gemeinsame Lernen hört hier nicht auf. Ein Blindenhund benötigt lebenslanges Training, weshalb der Besitzer viel Zeit damit verbringen muss, mit ihm zu üben und zu wiederholen. Denn schließlich will man nicht, dass der Vierbeiner sich verläuft und den Besitzer alleine in den Straßen zurücklässt.

Was kann ein Blindenhund?

Blindenhunde sind einfach spitze und unverzichtbare Helfer auf vier Pfoten. Sie werden individuell trainiert um ihren Besitzern zu helfen, sich sicher durch das Leben zu bewegen. Das bedeutet nicht nur, dass sie ihnen den Weg zeigen, sonder auch Hinternisse erkennen und darauf hinweisen. Der Blindenhund bleibt zum Beispiel vor Treppen oder Türen stehen und sucht sich seinen Weg vorbei an Straßenschildern und Bänken. Er warnt seinen Menschen vor Stufen oder großen Pfützen und lenkt ihn um Hindernisse wie auf dem Bürgersteig stehende Tretroller herum. Er bleibt auch vor Hindernissen stehen, wenn der Besitzer ihm befiehlt, weiterzugehen. Diesen intelligenten Ungehorsam lernen Blindenführhunde, um ihren Halter vor Gefahren zu schützen. Dennoch liegt die Verantwortung immer beim Menschen. Er bestimmt den Weg und gibt dem Vierbeiner entsprechende Anweisungen.

Blindenführhunde sind wie die besten Freunde, die man sich wünschen kann. Sie sind immer an der Seite ihrer Besitzer und bleiben über einen stabilen Führbügel in Kontakt. Wenn der Vierbeiner seine Richtung ändert oder stehenbleibt, merkt der Hundehalter das sofort. Die Hunde reagieren auf Sprachbefehle wie „zum Geschäft“, „nach Hause“ oder „such Ampel“. Ein ausgebildeter Blindenhund kennt normalerweise über 70 Befehle und kann sogar spezielle Kommandos ausführen. So z. B. langsamer oder schneller laufen, am rechten oder linken Straßenrand entlanglaufen, Sitzmöglichkeiten anzeigen, Türen oder Ampeln suchen, einen Briefkasten oder eine Bushaltestelle anzeigen. Es ist wichtig, dass diese Befehle regelmäßig geübt werden, damit der Hund sie nicht vergisst.

Blindenhunde Kosten

Wusstet du, dass ein professionell ausgebildeter Blindenhund genauso viel kosten kann wie ein nagelneues Auto? Ja, du hast richtig gelesen – wir sprechen hier von einem Preis von rund 20.000 Euro oder mehr. Allerdings gibt es gute Nachricht: In vielen europäischen Ländern, einschließlich Deutschland und Österreich, übernehmen die Krankenkassen oft einen Teil oder sogar die gesamten Kosten für den Vierbeiner.

Aber warum ist das so? Nun, ähnlich wie ein Rollstuhl wird auch ein ausgebildeter Hund als „Hilfsmittel“ angesehen. In Deutschland zahlen Krankenkassen beispielsweise für einen Blindenhund, wenn die Sehschärfe des Versicherten unter fünf Prozent liegt.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein Blindenführhund nicht für jeden blinden Hundefreund geeignet ist. Das regelmäßige Training mit einem Blindenhund erfordert viel Zeit und das Führen erfordert Lernbereitschaft und Konsequenz seitens des Besitzers.

Ebenso wichtig ist die artgerechte und vitale Ernährung des Blindenhunds, damit er seinem Besitzer über viele Jahre ein gesunder Begleiter sein kann. Ist dies alles gegeben, dann wird das Mensch-Hund-Duo eine tolle gemeinsame Zeit erleben.

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